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Konzertbericht: 09.02.2025 DARVAZA, DEATHLESS VOID und ULTIMA NECAT in Erfurt

Das Wochenende war im „From Hell“ Erfurt sehr turbulent und Ereignisreich. Am Freitag spielte NARGAROTH, am Samstag, die Franzosen BELORE und am Sonntag nun die Horden ULTIMA NECAT aus Dresden, DEATHLESS VOID aus den Niederlanden und als Headliner DARVAZA. Daher hieß, das sonntägige „Couching“ gegen 18.00 Uhr aufgeben und ab nach Erfurt.

Den Anfang machten die Sachsen ULTIMA NECAT. Ich hatte vorher nichts von der Band gelesen oder wahrgenommen. Daher war ein kleines anfängliches Desinteresse vorhanden. Die Bühne im rotem Licht getränkt und in der Mitte eine weiße Maria-Statur umgeben von Kerzenschein. Kurz nach 19.00 Uhr beginnt das Trio seinen Feldzug. Ein gewaltiger Soundteppich quillt aus den Boxen und vernebelt die ca. 50 Anwesenden. Was ist das…? In einem musikalischen zähflüssigen Brei wälzen sich die Herren und ziehen mich in Ihren Bann. Eine geniale rohe und dennoch atmosphärische Stimmung liegt im Saal. ULTIMA NECAT haben mit „Fragments Of Pain“ eine erste EP selbst veröffentlicht. Die EP hat eine Spieldauer von knapp über 21 Minuten, daher muss an diesem Abend bereits neues Material zu hören gewesen sein. Ich war und bin total begeistert. Leider war das Ritual nach ca. 35 Minuten bereits beendet. Meine Empfehlung, hört es euch an, unterstützt diese Band. Auf jeden Fall dran bleiben – das wird nochmal richtig Fett werden.

Die Niederländer von DEATHLESS VOID habe ich schon mal in den Weiten des Internets vernommen. Mit „The Voluptuous Fire of Sin“ haben sie im September 2024 ihr erstes Album bei Iron Boneheads veröffentlicht. Ein süßlicher Weihrauch Duft schwebt in der Luft, als das Intro erklingt. Kurz darauf bricht das Gewitter los. Die Herren spielen schnellen, fetzigen und irgendwie coolen Old School Black Metal. Und irgendwie sahen die Herren auch so aus. Mit einem Pornobärtchen im Gesicht fallen sie wohl aus der Rolle des modernen Black Metal. Die Gitarren sind leicht herunter gestimmt, das Schlagzeug wummert im Doppelbums und Frontmann Jelle schreit sich die Seele aus dem Leib. Ach die zweite Band des Abends hat mich richtig überzeugt und überrascht.

Mittlerweile ist DARVAZA ja auch jedem ein Begriff. Ich habe die Band vor einigen Jahren in Berlin auf der Bühne gesehen und war damals schon recht angetan. Und DARVAZA ist natürlich auch der Grund, warum ich an diesem Abend meine gemütliche Schlafcouch verlassen habe. Na einem endlos langen Intro in Form eines nervenden Fliegenbrummens, betreten die 5 Herren, blutverschmiert und räudig, die Bühne im „From Hell“. Die Italienisch-norwegische Formation verseucht den Saal binnen Minuten. Eine Zusammenstellung aus dem Material des Album „Ascending into Perdition“ (2020), der EPs „Darkness in Turmoil“ (2018), The Silver Chalice (2016) und The Downward Descent (2015) fliegt uns um die Ohren. Von Titel zu Titel löst sich die Spannung im Publikum und Anwesenden grölen lautstark und reisen die geballten Fäuste nach oben. DARVAZA mit den beiden Hauptakteuren Omega (Chaos Invocation, Cultist, Deathrow, Frostmoon Eclipse, Kult) und Wraath (Behexen, Beyond Man, Dark Sonority, Fides Inversa, Mare, Night Shall Drape Us, Ritual Death) geben alles und rasten förmlich aus. Der Sound ist Punktgenau und Bretthart. Welch ein geiles gedonner… DARVAZA gehören für mich, zu sogenannte Speerspitze des Black Metal in Europa. DARVAZA die vollkommene Vereinnahmung der Anwesenden, die sich voll und ganz in die Musik fallen ließen. Mehr geht einfach nicht.

Das war mal ein absolut gelungener Abschluss für eine durchweg gelungene Veranstaltung. Pure Black Metal in its original and uncompromised essence.


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