Rauchig fauchender Gesang, schummrige Gitarren mit hin und wieder geisterhaft eingeworfenem Schrillen, raumgreifendes Schlagwerk mit Sogwirkung: So empfängt mich das erste Album von DEMONIAC. Keine neuen, jungen Gesichter (dies wäre hier vielleicht wohl auch zu famos): Drei wohlgelittene Herren aus dem Erzgebirge - der Sänger von MOONBLOOD, sowie zwei (Ex-) Mitglieder der Gruppe ANDRAS - lassen einen erneut wissen, was Black Metal bedeuten kann. ...Ich bin hier wirklich angetan, mit dem letztjährig erschienenen „Malleus Christianitas” ein weiteres, zeitloses Meisterwerk dieser Subkultur preisen zu dürfen! Doch nach und nach:
Zu Beginn bekommt man einen ziemlich schwülstigen Einklang geboten: „The Clarity of Death”. Nach den darin zu vernehmenden Orgel- und Gitarrenklängen, sowie ein paar hinein gemurmelten Worten geht es los mit der Reise. „Blood Craving” beginnt als verträumtes Midtempo-Lied, bietet aber auch bald schnellere Passagen auf. Im Endeffekt kommt es sehr organisch daher; pulsierend, und dies in tiefster Dunkelheit. Diese ersten Minuten stehen, wie man alsbald zufrieden bemerken kann, als Grundmuster für das gesamte Machwerk: Hier werden richtige Lieder, soll heißen Musikstücke geboten, welche gut auskomponiert sind, sodass sie trotz ihrer gestalterischen Nähe keine Eintönigkeit aufkommen lassen, und somit – perfekt ineinander verzahnt – dem Album als ganzem eine Raumtiefe geben, der man sich schwer entziehen kann, und die einen Stück für Stück weiter in ihre Welt zu bringen vermag. So durch das eigenwillige, vertrackte Schlagzeugspiel in „At the Sinner's Stake”, „Mortal Woe” mit der ihm inne wohnenden Getriebenheit, das befreiende, ja leicht euphorisch anmutende „Diabolical Christening”, das erhaben voranschreitende „The Confession”, oder das zuweilen sehr rockige „Inquisition”.
Der zweite Aspekt, der hier zur Qualität beiträgt (und dies natürlich auch muss) ist der Gesang: Nur selten - eigentlich fast nie - kann ich mehrstimmigem Gesang im Black Metal etwas abgewinnen. „Malleus Christianitas” ist hier wirklich eine der (!) Ausnahmen und für mich beispielhaft, wie so etwas sein sollte. Das Gegenüberstehen von mit Hall unterlegtem, typischen BM-Gesang (hier eine wirklich geil markante Mischung aus leicht heulendem Krächzen/Fauchen) und tiefstem, kehligen Knurren lassen in mir wahrlich das Bild eines Dialogs zweier Dämonen entstehen, die auf dem Friedhof geschundenen Leibern die Seele auszuziehen versuchen. …Einfach herrlich! Im Verlauf des Albums nimmt dieser „Dialog” vermehrt Gesicht an und im letzten Stück schließlich, dem auslaufendem „Darkness in the Sign of Evil”, endet die Schwarze Messe mit gebetshaft anmutendem Knurren und Orgeln.
Bleibt als Fazit zu sagen: Hiermit wurde einmal mehr althergebrachte BM-Tonkunst – 2016 – absolut eingängig, glaubwürdig, mit viel, viel Gefühl wiedererkennungsfähig dargebracht. Im Gegenzug wird mit solch einem Album allen Jungspunden und Genre-Huren in den Bauch gestochen.
wirklichen Namen im Black Metal bekommen zu können.