Einen Tourstopp macht NARGAROTH am Freitag, den 7. Februar 2025 im Erfurter „From Hell“. In den letzen Jahren war es doch recht sparsam mit Liveauftritten geworden. Schon weit im Vorfeld kam die Meldung, dass das Konzert an diesem Abend in Thüringens Landeshauptstadt ausverkauft ist. Also machte ich mich rechtzeitig auf den Weg. Gegen 19:00 Uhr angekommen, bildete sich bereits eine stattliche Schlange vor dem Club. Ich war gespannt was mich an diesem Abend erwarten sollte.
Den Anfang machten die Bayern MORTEM AGMEN. Schon vor einigen Wochen waren die Herren im „From Hell“ zum „Madness over Thuringia“ 2024 präsent. Macht nix, da ich den Black Metal von MORTEM AGMEN gar nicht mal abgeneigt bin. Und es gibt keinen Grund zu meckern, hatte doch jedes Stück ein gleichbleibend hohes Niveau, zumal alle vier Musiker absolut technisch versiert und Könner ihres Fachs sind. Im Dezember 2024 veröffentlichte die Horde eine EP mit dem Namen „From Profane Realms“. Dennoch lag der Schwerpunkt der Setlist auf dem „The Path to the Abyss of Evil“ Album, welches Anfang 2024 erschien. In der Zwischenzeit gab es auch ein paar Hudeleien mit dem Label, aber hier und war davon nichts zu spüren. Ein wirklich grundsolider Gig mit viel Kraft und Spielfreude. Leider nahte dann doch irgendwann der letzte Song, mit dem sie noch einmal einen richtigen Nackenbrecher am Start hatten und diesen dann auch tödlich exakt und schnell herunter bolzten.
Weiter geht es mit UNHALLOWED. Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass die Band viel Leidenschaft und Energie in ihre Performance gesteckt hat, was auf jeden Fall positiv hervorzuheben ist. Die Fans schienen die Show zu genießen. Aus meiner Sicht halte ich aber den zelebrierten Black Metal für uninspiriertes geballer und über große Strecken recht Langatmig. Doch das ist meine persönliche Meinung.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann soweit: NARGAROTH. Der Auftritt begann mit dem kraftvollen „Herbstleyd“- Intro und Titel, dass die Zuschauer sofort in die richtige Stimmung versetzte. Die Band betrat die Bühne und wurde von einem begeisterten Publikum empfangen, das lautstark jubelte. Die Atmosphäre war elektrisierend, und die Fans waren bereit, sich in die Welt von NARGAROTH entführen zu lassen. Die Kombination aus Atmosphäre, präzisem Schlagzeugspiel und kraftvollem Gesang ließ die Menge sofort mitgehen. NARGAROTH präsentierte eine ausgewogene Mischung aus älteren Songs und Klassikern, die das Publikum zum Mitsingen und Headbangen animierten. Mit den Titeln „Karmageddon“ und „Black Metal ist Krieg“ war die Stimmung kurz nach Beginn schon am kochen. Besonders hervorzuheben war die beeindruckende Bühnenpräsenz von Ash, der mit seiner charismatischen Art und seiner starken Stimme das Publikum mitreißen konnte. Auch die beiden Gitarristen zeigten ihr Können mit virtuosen Soli, die für begeisterte Reaktionen sorgten. Ash verstand es, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Immer wieder suchte er Kontakt zu den Fans und schaffte so eine familiäre Atmosphäre. Titel wie „Manchmal wenn sie schläft“, „Sommer“, „Possessed by Black Fucking Metal“ und „Abschiedsbrief Des Prometheus“ kannte natürlich jeder. Der letzte Titel „Seven Tears Are Flowing to the River“ war an diesem Abend seiner Familie und speziell seinem Vater gewidmet. Ein emotionaler Moment, da sich die Familie auch unter den Besuchern befand. Und dann war es auch schon wieder fast vorbei, wenn es nicht nach zähen Zugabe rufen eine fetzige MOTÖHEAD Coverversion „Killed By Death“ als Rausschmeißer gab.
Der Auftritt von NARGAROTH war ein voller Erfolg. Die Band lieferte eine energiegeladene Show, die sowohl alte als auch neue Fans begeisterte. Mit einer gelungenen Setlist, einer starken Bühnenpräsenz und einer tollen Interaktion mit dem Publikum hat einmal mehr bewiesen, warum sie zu den Größen der Metal-Szene gehören. Ich freue mich bereits auf das nächste Konzert und kann nur jedem empfehlen, sich diese Band live anzusehen! Für mich war es eine wunderbare Zeitreise, welche mich an 1999 im Erfurter Club Ellmix erinnerte.



